Fachlexikon Weiterbildung

Begriff Definition
GoBD

Die Abkürzung „GoBD“ bedeutet „Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff“. Das ist eine Verwaltungsanweisung des Bundesministeriums für Finanzen (BMF). Dieses Schreiben ist seit dem Jahr 2015 in Kraft und wurde zuletzt am 01.01.2020 in neuer Fassung veröffentlicht.

Darin beschreibt das BMF grundlegende Anforderungen an die korrekte elektronische Buchführung von Unternehmen. Hierzu gehören z. B. Regelungen zur Umsetzung der Abgabenordnung (AO) und zur Einrichtung eines internen Kontrollsystems (IKS).

Die Anforderungen der GoBD erläutern u. a. folgende Bereiche:

  • grundlegende GoBD-konforme Arbeitsweise
  • ersetzendes Scannen
  • vollständige Verfahrensdokumentation
  • GoBD-konformer Einsatz von Software und Hardware
  • revisionssichere Archivierung

Zuvor mussten Unternehmer die GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen) sowie die GoBS (Grundsätze ordnungsgemäßer DV-gestützter Buchführungssysteme) beachten. Beide Anweisungen sind mit der Bekanntmachung der neuen GoBD am 01.01.2015 außer Kraft getreten.

Für wen gelten die GoBD und sind sie Pflicht?

Die GoBD gelten für alle, die regelmäßig Gewinneinkünfte erzielen. Dazu gehören Groß- und Kleinunternehmer, aber auch Selbstständige und freiberuflich Arbeitende. Sie unterliegen der gesetzlichen Pflicht zur Aufbewahrung ihrer steuerrelevanten Geschäftsunterlagen, auch wenn z. B. Kleinunternehmer die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) nutzen.

► Ja, die GoBD ist für alle Unternehmer Pflicht.

Was bedeutet GoBD-konform?

Damit sein Betrieb GoBD-konform handelt, muss der Unternehmer dafür sorgen, dass er innerhalb der gültigen Aufbewahrungsfristen alle Vorgaben und Ordnungsvorschriften der GoBD befolgt. Von dieser Regelung sind alle steuerrelevanten Dokumente betroffen. Dabei ist es egal, ob sie elektronisch oder in Papierform vorliegen.

Besonderheit: Elektronisch eingegangene Rechnungen müssen auch elektronisch archiviert werden.

Wer prüft die GoBD?

Ob der Unternehmer seine Buchführung GoBD-konform ausführt, prüft das zuständige Finanzamt in umfangreichen Betriebsprüfungen. Dabei achtet es insbesondere auf eine GoBD-konforme Archivierung.

Wie kann man GoBD-konform archivieren?

Laut GoBD muss der Unternehmer alle Daten revisionssicher archivieren. Damit ist die Archivierung in einem elektronischen bzw. digitalen Archivsystemen gemeint.

Für die GoBD-konforme Archivierung muss der Betrieb die Dokumente wie folgt verbuchen und archivieren:

  • vollständig
  • nicht veränderbar
  • nachvollziehbar und nachprüfbar
  • zeitgerecht
  • ordnungsgemäß
  • richtig

Selbst steuerrechtlich relevante E-Mails sind revisionssicher zu archivieren. Mit diesen Anforderungen sollen die GoBD sicherstellen, dass die Verarbeitung von Dokumenten von ihrer Entstehung bzw. ihrem Eingang bis zu ihrer Archivierung lückenlos nachvollzogen werden kann.

Gleichzeitig muss der Unternehmer ein vorschriftenkonformes und somit revisionssicheres Speichermedium zur elektrischen Buchführung bzw. Archivierung nutzen. Hier sind alle betrieblichen Dokumente digital aufzubewahren, etwa Rechnungen, Lieferscheine oder Geschäftsbriefe.

Welche Aufbewahrungsfristen gibt es?

Im Rahmen der GoBD gelten folgende Aufbewahrungsfristen: Der Unternehmer darf aufbewahrungspflichtige Dokumente erst nach sechs bzw. zehn Jahren entsorgen. Sie ergeben sich aus den Regelungen der Abgabenordnung.

So gelten für folgende Dokumente folgende Aufbewahrungsfristen:

sechs Jahre zehn Jahre
  • selbst empfangene Handels- oder Geschäftsbriefe
  • versendete Handels- oder Geschäftsbriefe
  • sonstige Unterlagen, soweit sie für die Besteuerung von Bedeutung sind, z. B.:
    • Angebote
    • Verträge
    • Auftragsbestätigungen
    • Mahnungen
    • Versicherungspolicen
  • Bücher und Aufzeichnungen
  • Inventare
  • Eröffnungsbilanz (inkl. allen Arbeitsanweisungen und Organisationsunterlagen, die zum Verständnis notwendig sind)
  • Jahresabschlüsse (Bilanz und GuV)
  • Lageberichte
  • Buchungsbelege und Rechnungen (z. B. Quittungen, Lieferscheine, Reisekostenabrechnungen)
  • Fahrtenbücher
  • Bankunterlagen und Kontoauszüge
  • Steuererklärungen und Umsatzsteuervoranmeldungen

 

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So erläutert z. B. das Seminar „ELEKTRONISCHE RECHNUNGEN“, wie Unternehmer ihre Prozesse in der elektronischen Rechnungsabwicklung effektiv und kostensparend organisieren. Außerdem zeigt das Seminar, worauf die Finanzverwaltungen bei ihren Besichtigungen besonders achten und welche typischen Fehler Unternehmer hierbei vermeiden sollten.

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Des Weiteren zeigt das Seminar „DIGITALISIERUNG IM RECHNUNGSWESEN“, wie Unternehmer die digitale Transformation in ihrem Betrieb erfolgreich umsetzen und weiterentwickeln. Sie erhalten einen Überblick über aktuelle Trends sowie Technologien und erfahren, welche Chancen und Potentiale sich für ihr eigenes Unternehmen ergeben.

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Goodwill-Abschreibung

Der Wertverzehr / Die Abschreibung eines entgeltlich erworbenen immateriellen Wirtschaftsguts (Intangible Property).

Google Gemini

Google Gemini ist ein leistungsstarkes KI-Modell, das aus umfangreichen, kollaborativen Bemühungen von Teams bei Google hervorgegangen ist. Gemini hat Potenzial als wegweisendes KI-Modell eine neue Ära der KI-Nutzung und des Arbeitens einzuläuten.

Grenzkosten

Unter Grenzkosten versteht man die Kostenänderung bei Veränderung einer Kosteneinflussgröße um eine Einheit.

Grenzplankostenrechnung

Die Grenzplankostenrechnung ist ein System der Teilkostenrechnung auf der Basis von geplanten variablen Kosten.

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GOB)

Diese Grundsätze sind in verschiedenen gesetzlichen Vorschriften enthalten, ergeben sich aber insgesamt aus der bewährten kaufmännischen Praxis.

Hackathon

Auch „Hack Day“, „Hackfest“ oder „Codefest“. Veranstaltung bei der die Teilnehmer innerhalb des Veranstaltungszeitraums gemeinsam eine
Software entwickeln oder Lösungen für (technische/informatische) Probleme finden, die zu Veranstaltungsbeginn als Aufgabe gegeben
werden.

Halbzeug

Vorgefertigtes Rohmaterial, das auch als Vorprodukt oder halbfertiggestelltes Material bezeichnet wird.

Handelsvertreter

Handelsvertreter ist, wer als selbstständiger Gewerbetreibender ständig damit betraut ist, für einen anderen Unternehmer Geschäfte zu vermitteln (sog. Vermittlungsvertreter) oder in dessen Namen abzuschließen (sog. Abschlussvertreter).

Hauptbuch

Im Hauptbuch (auch: Kontenblätter) werden alle Buchungen des Grundbuchs auf den in den Buchungssätzen genannten Konten eingetragen.

Hedge Fund

Fonds, der in der Regel in der Rechtsform einer Personengesellschaft (Partnership) organisiert ist und dessen Gesellschaftszweck in aller Regel darin besteht, in Derivate (z. B. Futures, Forwards, Optionen, Swaps) und andere Finanzinstrumente zu investieren.

Herstellkosten der verkauften Produkte

Mit dem Begriff Herstellkosten umschreibt man meist die vollen Herstellkosten, d. h. die Kosten für alle Funktionen der Leistungserstellung.

Herstellkosten des Umsatzes

Als Herstellkosten des Umsatzes (HKU) werden in der Kostenträgerzeitrechnung die Kosten bezeichnet, die bei der Herstellung eines Produkts anfallen.

HIFO-Verfahren

Die zu den höchsten Preisen beschafften Vorratsgüter werden zuerst verbraucht.

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Der Begriff des "High Potential" ist meist im Bereich des Personalmanagement zu finden. Er bezeichnet einen Bewerber oder eine Bewerberin oder einen schon im Unternehmen tätigen Menschen, dessen Gesamtqualifikationen und vor allem auch die innere Arbeitsmotivation weit über den Durchschnitt hinausragen.

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