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26.10.2023 | FüHRUNG, BUSINESS DEVELOPMENT & KI

Auf der Suche nach neuen Angestellten konkurrieren Unternehmen immer stärker am Arbeitsmarkt und müssen nach Wegen suchen, sich von der Masse abzuheben. Dabei gewinnt das Feel Good Management vermehrt an Bedeutung. Hier geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Beschäftigten nicht nur wohlfühlen, sondern auch motiviert und engagiert sind. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Feel Good Management und warum ist es so entscheidend für den Unternehmenserfolg?

Feel Good Management Forum Verlag Herkert GmbH

(Bild: © Sushiman – stock.adobe.com) 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Feel Good Management? – Definition
  2. Warum ist Feel Good Management wichtig?
  3. Feel Good Management im Unternehmen implementieren: Ideen und Maßnahmen
  4. Was macht ein Feel Good Manager?
  5. Fazit

Was ist Feel Good Management? – Definition

Feel Good Management oder auch Happiness Management (deutsch „Wohlfühl-“ oder „Zufriedenheitsmanagement“) ist ein neuer, innovativer Ansatz im Personalwesen, der darauf abzielt, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Angestellten am Arbeitsplatz zu steigern. Dabei geht es nicht nur um die physische Verfassung, sondern auch um die psychische Gesundheit und das soziale Wohlbefinden.

Speziell Beauftragte wie der Feel Good Managerkümmern sich um die Schaffung einer gesunden, positiven Arbeitsatmosphäre, die motivierend und störungsfrei ist. Sie fördern die Teamkultur und stellen sicher, dass die Mitarbeitenden jedwede Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen. Außerdem setzen sie sich für die Anerkennung und Entwicklung aller Beschäftigten ein, ebenso wie eine Anpassung der Unternehmenskultur an die Bedürfnisse der Belegschaft.

→ Das Feel Good Management besteht also nicht nur daraus, einen Obstkorb, Kaffee oder einen Kicker bereitzustellen und Mitarbeiterevents zu veranstalten. Es steckt weit mehr dahinter.

Warum ist Feel Good Management wichtig?

Feel Good Management ist wichtig, da es Arbeitgebenden insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels und der immer kürzer werdenden Betriebszugehörigkeit die nötige Unterstützung liefern kann. Denn die Probleme am Arbeitsmarkt sind allgegenwärtig:

Statistiken wie der Gallup Report zeigen, dass 83 % der Beschäftigten in Deutschland keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben. Des Weiteren liegt die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit bei gerade einmal drei bis fünf Jahren. Und nicht zuletzt belegt der kürzlich von der AOK veröffentlichte Fehlzeitenreport 2023 einen Höchststand an Krankheitstagen. Burnout und Stress am Arbeitsplatz werden demnach immer häufiger.

Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein Muss für jedes erfolgreiche Unternehmen. Insbesondere im Hinblick auf den sich verhärtenden Wettkampf um Talente kann Feel Good Management den entscheidenden Unterschied machen.

Denn ein ausgeklügeltes Feel Good Management liefert folgende Vorteile:

  • Mitarbeiterbindung: Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Angestellten investieren, können Talente leichter anziehen und halten. Denn zufriedene Mitarbeitende sind loyaler und weniger geneigt, das Unternehmen zu verlassen.
  • Produktivität: Ein positives Arbeitsumfeld steigert die Produktivität und Kreativität am Arbeitsplatz.
  • Gesundheit: Durch die Reduzierung von Stress und die Förderung von gesunden Arbeitsgewohnheiten kann das Feel Good Management dazu beitragen, Krankheitstage zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern.
  • Unternehmensimage/Arbeitgebermarke: Ein gutes Feel Good Management kann dazu beitragen, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und so die besten Talente anzuziehen.

Somit kann das Feel Good Management langfristig

  • die interne Kommunikation verbessern,
  • eine positive Firmenkultur und Betriebsklima schaffen,
  • die Motivation der Mitarbeiter steigern,
  • die Anzahl an Krankheitstagen und Fluktuation senken,
  • die Leistungsbereitschaft erhöhen und
  • sich ggf. positiv auf das Betriebsergebnis auswirken.

Doch wie schaffen es Unternehmen, die Chancen des Feel Good Managements für sich zu nutzen?

Feel Good Management im Unternehmen implementieren: Ideen und Maßnahmen

Folgende beispielhafte Maßnahmen tragen zu einem produktiven Feel Good Management im Unternehmen bei:

  • Mitarbeiter im Mittelpunkt: Die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden stehen im Mittelpunkt des Feel Good Managements. Dieses Grundverständnis ist die Basis für alle Maßnahmen.
  • Arbeitsumgebung: Ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Schreibtische, die Gestaltung der Büroräume, die Schaffung von Ruhezonen, usw. können das (physische) Wohlbefinden am Arbeitsplatz erheblich beeinflussen.
  • Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation (zwischen Management und Belegschaft, aber auch unter den Beschäftigten selbst) fördert das Vertrauen und die Zufriedenheit der Angestellten.
  • Feedback-Kultur etablieren: Regelmäßiges Feedback aus Mitarbeitergesprächen und Umfragen kann helfen, die Bedürfnisse der Belegschaft zu verstehen.
  • Work-Life-Balance: Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und eine Kultur, die es den Beschäftigten ermöglicht, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen, sind heute wichtiger denn je.
  • Gesundheitsförderung: Angebote wie Fitnesskurse, gesunde Snacks, Zuschüsse zum Fitnessstudio-Mitgliedsbeitrag, Jobräder oder die Etablierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements können das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zusätzlich fördern.
  • Weiterbildung/Weiterentwicklung: Schulungen und Weiterbildungen zeigen den Mitarbeitenden, dass das Unternehmen in ihre Entwicklung investiert. Die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung ermöglicht eine höhere Motivation und Zufriedenheit.
  • Teamkultur: Teamevents, gemeinsame Aktivitäten und die Förderung einer positiven Unternehmenskultur können das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und zur Mitarbeiterbindung beitragen.

Um solche Ideen im Unternehmen einzubringen, bedarf es jedoch entsprechender Fachkenntnisse und Kompetenzen. Insbesondere Personalverantwortliche wie Führungskräfte sind dazu angehalten, sich um die Zufriedenheit ihrer Teammitglieder zu kümmern – also auch um das Feel Good Management.

Veranstaltungsempfehlung

Wie sich die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz positiv auf das Feel Good Management auswirkt, erklärt das Seminar „Gesund führen“. Welche Soft-Skills erfahrene Führungskräfte hierfür mitbringen sollten, zeigt das Seminar „Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit“. Und worauf neu eingesetzte Führungskräfte besonders achten sollten, lernen sie im Seminar „Aus dem Team zur Führungskraft“.

 

→ Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, speziell geschulte Fachkräfte einzusetzen, die sich explizit um das Feel Good Management im Unternehmen kümmern – wie etwa der Feel Good Manager.

Was macht ein Feel Good Manager?

Feel Good Manager kümmern sich vorrangig um die Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen. Sie berichten regelmäßig an die Geschäftsführung über das Wohlbefinden der Belegschaft, mögliche Probleme und vorgeschlagene Initiativen. Gleichzeitig arbeiten sie bei der Entwicklung von Strategien und Programmen eng mit der Geschäftsführung zusammen.

Viele Feel Good Manager erhalten ein festes Budget, um Initiativen und Programme umzusetzen. Dabei müssen sie sicherstellen, dass dieses Budget so effizient wie möglich genutzt wird. Für den Erfolg des Feel Good Management ist jedoch die Unterstützung der Geschäftsführung entscheidend.

Welche Aufgaben hat ein Feel Good Manager?

Ein zentrales Element ihrer Arbeit ist das Gesundheitsmanagement. Sowohl Feel Good Manager als auch betriebliche Gesundheitsmanager streben danach, eine Firmenkultur zu etablieren, die das Wohl der Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt.

Neben dem Gesundheitsmanagement vereinen Feel Good Manager diverse weitere Personen in sich. Sie sind Vertrauensperson, Ansprechperson, Vermittler und Eventmanager.

Zu den Aufgaben von Feel Good Managern gehören demnach:

  • Durchführung von Mitarbeitergesprächen und Umfragen zur Ermittlung der Wünsche und Bedürfnisse
  • Konfliktmanagement
  • Organisation von Teamevents, Teambuilding-Maßnahmen, Workshops und Weiterbildungen
  • Onboarding neuer Angestellten
  • Förderung von Work-Life-Balance (Maßnahmen) im Unternehmen
  • Gesundheitsförderung z. B. durch Beratung zu Zeit- und Selbstmanagement, Fitnesskurse, gesunde Ernährungsangebote etc.

Die zunehmende Bedeutung von Homeoffice und hybridem Arbeiten unterstreichen die Bedeutung des Feel Good Managements. Wer ist verantwortlich für die virtuelle Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen? Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sich ihre Angestellten beim Arbeiten von zu Hause aus wohlfühlen?

→ Es wird immer wichtiger, jemanden mit Fachkenntnissen für diese Herausforderung einzusetzen.

Welche Kompetenzen sollte ein Feel Good Manager mitbringen?

Feel Good Manager benötigen Hard- wie Soft-Skills, um ihren Aufgaben im Feel Good Management gerecht zu werden. Besonders gefragt sind folgende Fähigkeiten:

  • Management- und Organisationstalent: Kompetenz zur Koordination und Steuerung von Aufgaben, Abläufe und Teams.
  • Fachkenntnisse in HR: Verständnis für Personalpolitik/-prozesse, Mitarbeiterentwicklung und –bindung.
  • Kenntnisse im Gesundheitsmanagement: Wissen über gesundheitsfördernde Maßnahmen und Programme, um das physische und psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter zu unterstützen.
  • Eventmanagement-Kenntnisse: Fähigkeit, Teamevents und -aktivitäten zu organisieren, die die Teambindung und -kultur stärken.
  • Soziale Kompetenz: Soziale und zwischenmenschlichen Fertigkeiten, mit verschiedenen Persönlichkeitstypen zu arbeiten, Empathie zu zeigen und Konflikte zu lösen.
  • Kommunikations- und Konfliktlösungskompetenz: Die Fertigkeit, konstruktiv und effektiv mit verschiedenen Stakeholdern zu kommunizieren, wie auch das Wohl der Mitarbeitenden gegenüber der Geschäftsführung zu vertreten und notwendige Veränderungen durchsetzen zu können.
  • Innovationsfähigkeit und Kreativität: Die Kompetenz, neue Ideen und Ansätze zu entwickeln sowie Lösungen zu finden, die das Wohlbefinden der Angestellten stetig verbessern.

→ Feel Good Manager können somit eine zentrale Rolle beim Feel Good Management im Unternehmen spielen.

Fazit

Das Feel Good Management ist nicht nur ein Trend, sondern ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens in der heutigen Geschäftswelt. Gerade Aspekte wie die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden tragen maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Zudem kann das Feel Good Management die Attraktivität als Arbeitgeber positiv beeinflussen. Es lohnt sich also, in das Feel Good Management zu investieren und eine Kultur des Wohlbefindens zu schaffen.

Veranstaltungsempfehlungen

Wie Unternehmen ihre Führungskräfte auf die Herausforderungen im Feel Good Management vorbereiten, zeigen die Seminare

→ Für Personen ohne Führungserfahrung: „Aus dem Team zur Führungskraft

→ Für erfahrene Führungskräfte: „Von der Führungskraft zur Führungspersönlichkeit

Dort werden wichtige Themen wie Mitarbeitermotivation, Kommunikation und Konfliktmanagement im Team behandelt. Damit schaffen Sie sich ein grundlegendes Verständnis für die Aufgaben im Feel Good Management. Melden Sie sich jetzt an!

Augsburg, 26.10.2023
Online-Redaktion AKADEMIE HERKERT

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