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Über 70 % der Beschäftigten gehen krank zur Arbeit – das ist das Ergebnis einer Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Dieses Phänomen wird als „Präsentismus“ bezeichnet und kommt in der modernen Arbeitswelt immer häufiger vor. Dabei können die vermeintlich positiven Absichten der Beschäftigten gegenteilige Effekte nach sich ziehen: Die vorhandene Erkrankung verschlechtert sich, es kommt zu längeren Ausfallzeiten und letztlich zu Mehrkosten für die Arbeitgebenden. Welche Ursachen verbergen sich hinter diesem Verhalten und mit welchen Maßnahmen können Unternehmen dem Präsentismus vorbeugen?
Sich zur Arbeit zu zwingen, auch wenn es einem gesundheitlich nicht gut geht – das ist Präsentismus. (Bild: © Syda Productions – stock.adobe.com)
Inhaltsverzeichnis
Für den Begriff „Präsentismus“ gibt es laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bisher zwar keine einheitliche Definition. Allerdings beschreiben die meisten Quellen den Präsentismus als Arbeiten trotz vorliegender Erkrankung. Dafür gibt es unterschiedliche Ursachen und Verhaltensmotive, dennoch ziehen sie meist negative Folgen mit sich.
Besonders in der Pflege und anderen sozialen Bereichen ist Präsentismus ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Da die Branche seit Jahren mit teils extremem Personalmangel zu kämpfen hat, müssen die vorhandenen Beschäftigten enorme Mehrarbeit leisten – ein Umstand, den einige bei Krankheit nicht einfach ignorieren wollen oder können und trotzdem zur Arbeit erscheinen.
Präsentismus begrenzt sich jedoch nicht auf das Arbeiten im Betrieb. Seitdem die Arbeit im Homeoffice verstärkt genutzt wird, führt das immer häufiger dazu, dass Beschäftigte zu Hause ihrer Arbeit nachgehen, obwohl sie krank sind. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie beschleunigte die Digitalisierung und trug damit ihren Teil dazu bei, dass Präsentismus auch beim mobilen Arbeiten oder im Homeoffice praktiziert wird.
Das belegt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2022: Demnach betreiben Menschen, die regelmäßig im Homeoffice arbeiten, häufiger Präsentismus. So würden 85,5 % der im Homeoffice tätigen Personen auch dann dort arbeiten, wenn sie krank sind. Bei Personen, die nie von zu Hause tätig sind, waren nur 79,8 % zum Präsentismus bereit.
Das Pendant zum Präsentismus ist der sog. „Absentismus“. Er beschreibt den Zustand, bei dem Beschäftigte zu Hause bleiben (und auch nicht im Homeoffice weiterarbeiten), sondern der Arbeit gänzlich fernbleiben und sich von einer Erkrankung erholen.
Für Präsentismus gibt es viele Gründe und mögliche Ursachen. Sie können sich zwar von Mensch zu Mensch unterscheiden, ähneln sich aber dennoch in bestimmten Punkten. Welche Umstände sich auf die Entscheidung auswirken, trotz Arbeitsunfähigkeit zu arbeiten, lässt sich anhand von Einflussfaktoren bestimmen. Zu ihnen gehören insbesondere folgende Punkte:
Arbeits- und organisationsbedingte Einflussfaktoren
Strukturelle bzw. Umweltfaktoren
Laut des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2009 sind die häufigsten Gründe für Präsentismus:
Das hat sich auch im Jahr 2022 nicht geändert, wie die eingangs genannte Studie der Techniker Krankenkasse zeigt. Hier waren die meist genannten Gründe für Präsentismus:
Außerdem fand die Studie heraus, dass Beschäftigte mit psychischen Belastungserscheinungen häufiger Präsentismusverhalten an den Tag legen (51,4 %) als Beschäftigte mit körperlichen Verletzungen (34,8%). Das verdeutlicht, dass die emotionale Verfassung ausschlaggebend ist bei der Entscheidung für oder gegen präsentistisches Verhalten. Entsprechende Vorkehrungen, etwa im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung, sollte daher jedes Unternehmen treffen. Worauf es hierbei ankommt, zeigt das Online-Seminar „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“.
Die o. g. Gründe für Präsentismus zeigen, dass nach wie vor teils immenser Arbeitsdruck herrscht, dem die Beschäftigten selbst bei Krankheit bereit sind, nachzugeben oder meinen, diesem nachgeben zu müssen. Allerdings kann dieses Verhalten langfristig ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen – sowohl für die Mitarbeitenden selbst als auch für ihre Arbeitgebenden.
Präsentismus erhöht das Risiko für Fehler und Arbeitsunfälle sowie das Ansteckungsrisiko für andere Beschäftigte. Außerdem können sich die kurz- oder mittelfristigen Beschwerden der Mitarbeitenden u. U. zu chronischen Erkrankungen entwickeln, wenn sie nicht genug Erholung erhalten. Durch Präsentismus begünstigte Krankheiten sind beispielsweise:
Leiden mehr Beschäftigte unter solch langwierigen Beschwerden, kann es zu weiteren oder teils noch längeren Fehlzeiten kommen, die ggf. bis hin zur Langzeit-Arbeitsunfähigkeit führen. Muss eine Stelle dadurch ggf. doppelt oder nachbesetzt werden, bedeutet das zusätzliche Kosten für das Unternehmen.
Darüber hinaus kann Präsentismus langfristig die Arbeitsproduktivität verschlechtern. Das kommt daher, dass die Leistung der Beschäftigten durch ihre gesundheitlichen Beschwerden eingeschränkt ist. Gehen sie in diesem Zustand ihrer Arbeit nach und geben ihrem Körper nicht die benötigte Ruhe, bleibt ihr Arbeitspensum unterdurchschnittlich, ggf. auch bis lange nach der Genesung. Dies stellt für Betriebe einen relevanten Kostenfaktor dar:
Laut des Berichts „Präsentismus: Ein Review zum Stand der Forschung“ der BAuA zeigten mehrere Untersuchungen aus den USA, dass die Kosten durch den Produktivitätsverlust durch Präsentismus im Schnitt höher ausfallen als die Kosten für krankheitsbedingte Fehlzeiten, also Absentismus. Des Weiteren verursachten die Kosten für Präsentismus den Großteil der gesamten gesundheitsbezogenen Kosten für Unternehmen (Kosten für Behandlung, Arzneimittel etc.).
Um solch negativen Folgen von Präsentismus bereits im Vorfeld zu vermeiden, sollten Unternehmen passende Vorsorgemaßnahmen treffen.
Präsentismus ist ein komplexes Phänomen, das ebenso vielschichtige Gegenmaßnahmen erfordert. Da die meisten Gründe, wieso Beschäftigte trotz Krankheit arbeiten, unmittelbar mit dem arbeitgebenden Unternehmen zusammenhängen, ist es vorrangig die Aufgabe der Betriebe dafür zu sorgen, dass ihre Mitarbeitenden weniger Präsentismus betreiben.
So bieten sich für die Praxis insbesondere folgende Maßnahmen an, um Präsentismus vorzubeugen:
Das oberste Ziel dieser Maßnahmen ist es, die persönlichen Gesundheitskompetenzen aller Beschäftigten auszubauen. Mit dieser Voraussetzung sollen sie ein ausgeprägteres Verständnis für die eigene Gesundheit entwickeln und so die Bereitschaft verringern, Präsentismus zu betreiben. Das hilft am Ende sowohl den Mitarbeitenden als auch ihrem Unternehmen.
Um sicherstellen, dass der Betrieb die passenden Schutzmaßnahmen ergreift, muss er auch Instrumente wie die Gefährdungsbeurteilung nutzen. Denn alle Arbeitgebenden sind nach § 5 Arbeitsschutzgesetz zur Gefährdungsbeurteilung verpflichtet. Dabei müssen sie nicht nur die körperlichen Risikofaktoren berücksichtigen, sondern auch alle möglichen psychischen Belastungen. Wie ihnen das gelingt, erfahren Arbeitgebende und Sicherheitsverantwortliche im Online-Seminar „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“. In 3,5 Stunden erfahren die Teilnehmenden dort, mit welchen Methoden sie die psychische Belastung messen, welche Maßnahmen für ihr Unternehmen geeignet sind und wie sie diese in der Praxis umsetzen. Damit schützen diese ihre Beschäftigten nicht nur effektiver vor Depressionen oder Burnout, sondern beugen auch dem Präsentismus vor. Informieren Sie sich jetzt!
Grundlagen, Maßnahmen und praktische Umsetzung
⇒ Tipp: Passende Vorlagen und Musterdokumente zu verschiedensten Beurteilungen enthält die „Prüf- und Dokumentationsmappe: Gefährdungsbeurteilungen“.
Augsburg, 23.01.2023Online-Redaktion AKADEMIE HERKERT
Quellen: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Techniker Krankenkasse